Ismail Küpeli ist Politikwissenschaftler und Historiker. Derzeit schreibt er eine Dissertation über die kurdischen Aufstände in der Türkei der 1920er und 30er Jahre am Institut für Diaspora- und Genozidforschung (Ruhr-Universität Bochum).
Am 28.2. um 21 Uhr wird er an der ASZ über „Kampf um Afrin, Kampf um die Zukunft Syriens“ sprechen
Die Türkei verfolgt seit der Etablierung einer Selbstverwaltungsdemokratie in der syrisch-kurdischen Region Rojava eine feindselige Politik gegen dieses multiethnische Projekt im Norden Syriens, die darauf zielt, Rojava zu zerschlagen oder zumindest zu schwächen. So hat die Türkei die türkisch-syrische Grenze dichtgemacht und lässt nicht mal humanitäre Hilfen nach Rojava passieren. Die Türkei setzt bei ihrer feindlichen Politik aber schon länger nicht allein auf die Grenzblockade. Islamistische und jihadistische Gruppen, die bereit waren, gegen Rojava zu kämpfen, wurden und werden von der Türkei mit Waffen, Geld und Rückzugsräumen in der Türkei unterstützt. Als erkennbar wurde, dass andere islamistische und jihadistische Gruppen Rojava ebenfalls nicht ernsthaft gefährden konnten, musste die Türkei direkter vorgehen. Es folgten eine Militärintervention in Jarabulus im August 2016 und am 20. Januar 2018 eine Offensive auf die Afrin-Region.
Aus der Perspektive Rojavas wiederholt sich in Afrin die aus dem Kampf um Kobanê 2014 bekannte Situation: Damals wie heute muss sich das Projekt der demokratischen Selbstverwaltung militärisch bewähren, d.h. die Angriffe abwehren können, um als eigenständiger politischer Faktor ernst genommen zu werden und nicht zur bloßen Schachfigur der Großmächte degradiert zu werden. Wenn die türkische Offensive eigenständig abgewehrt werden kann, wird die russische Erpressung nicht greifen können. Ansonsten droht neben einer türkischen Besetzung auch die Gefahr, dass Rojava, um das nackte Überleben zu sichern, sich wieder dem Assad-Regime unterordnen muss und damit die demokratischen Errungenschaften der letzten Jahre in Frage gestellt werden.
Es wird eine Kollekte geben für medizinische Nothilfe in Afrin: https://www.medico.de/spenden-fuer-nothilfe-in-afrin-16955/
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/540099166359663/
Am 19. Oktober 2009 wurde Wilson A. aufgrund von Racial Profiling von der Polizei im Tram kontrolliert und dabei in einem Gewaltexzess der Polizist*innen beinahe getötet. Seit über 14 Jahren kämpft Wilson für Gerechtigkeit und dafür, dass die beteiligten Beamt*innen gerichtlich belangt werden. Sein Fall zeigt exemplarisch den institutionellen Rassismus der Schweizer Polizei und Justiz und wie schwierig es ist, dagegen anzukämpfen.
Die Autonome Schule Zürich macht zwei Wochen Ferien!
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