Mehr Informationen: Artikel in der Papierlosen Zeitung
Die Situation in den Flüchtlingslagern auf den Ägäisinseln und an der griechisch-türkischen Grenze ist so dramatisch wie nie zuvor. Alleine in Moria auf Lesbos harren derzeit mehr als 20'000 Menschen in einem Camp aus, das für 6000 errichtet wurde. Nach den Drohgebärden der türkischen Regierung und der teilweisen Grenzöffnung Ende Februar eskalierte die Situation im griechisch-türkischen Grenzgebiet. Die Grenzbehörden sowie ein rassistischer Mob aus Rechtsextremen aus ganz Europa attackieren Geflüchtete. Und nun wurden am letzten Mittwoch die Flüchtlingslager auf den Ägäisinseln aus Angst vor dem Coronavirus abgeriegelt. Während sich Europa in der Corona-Starre befindet, nimmt die humanitäre Katastrophe an seinen Aussengrenzen fast unbeachtet ihren Lauf.
ASZ-Aktivistin Claudia war selbst sechs Monate auf Lesbos und weiss, dass folgende Projekte noch immer vor Ort tätig und dringend auf Spenden angewiesen sind:
Die 20'000 Menschen im Camp Moria haben fast keinen Zugang zu sanitären Anlagen und auch keine Möglichkeit, zu waschen. Das begünstigt das Ausbreiten von Krankheiten und macht die Lebensbedingungen noch prekärer. Das Lava Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, allen Menschen im Reception und Identification Camp (RIC) von Moria die Möglichkeit zu geben, ihre Kleider, Bettlaken und Handtücher zu waschen. Zurzeit ermöglicht das Lava Project dies pro Monat für bis zu 4000 Bewohner*innen.
https://thelavaproject.org/donate-now/
Das Legal Center ist eine Organisation von juristisch ausgebildeten, internationalen Freiwilligen mit Sitz in Lesbos. Sie bietet Asylbewerber*innen und Migrant*innen rechtliche Informationen und Unterstützung und unterstützt griechische Anwält*innen bei der Bereitstellung von Rechtsberatung und -vertretung. Die Informationen, die im Legal Center gesammelt werden, dienen als Grundlage für Pressemitteilungen, Menschenrechtsberichte und rechtliche Strategien.
Die Mitarbeitenden des Legal Centers bemühen sich nicht nur um eine direkte rechtliche Vertretung, sondern auch um die Zusammenarbeit mit Flüchtlingsgemeinschaften und um deren Organisierungsbemühungen zur Verwirklichung ihrer Rechte.
https://legalcentrelesvos.org/donate/
Unbegleitete Minderjährige sind oft gezwungen, unter freiem Himmel zu schlafen; sie haben eingeschränkten oder keinen Zugang zu Elektrizität, Nahrungsmitteln und anderen grundlegenden Dienstleistungen und Infrastrukturen. Ihnen werden oft medizinische Dienstleistungen, rechtliche Unterstützung und Unterkunft verweigert. Sie sind Menschenhandel, Drogenmissbrauch, gewalttätigen Angriffen und sexuellem Missbrauch ausgesetzt. Die NGO Better Days identifiziert unbegleitete Minderjährige, verteilt Hilfspakete und organisiert Nothilfe und rechtliche Unterstützung.
https://www.betterdays.ngo/donate/
Eine griechische NGO, die sich für Geflüchtete und Einheimische in Not
einsetzt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, sich für Solidarität und
Integration einzusetzen und mit nachhaltigen Strukturen sowohl einzelne
Personen als auch die Gemeinschaft zu stärken. Lesvos Solidarity
betreibt ein Flüchtlingscamp für die Verletzlichsten unter den
Geflüchteten (/Pikpa Camp/) und ein Support Center (Mosaik). Im Support
Center Mosaik werden Sprachkurse und Rechtshilfe angeboten sowie ein
upcygling Workshop, in welchem aus gesammelten Rettungswesten Taschen
hergestellt werden. Der Workshop bietet Geflüchteten und Einheimischen
ein Einkommen. Lesvos Solidarity ist unabhängig von staatlichen Geldern
oder Unterstützung durch UNHCR und deshalb dringend auf Spenden angewiesen.
https://lesvossolidarity.org/en/
https://lesvosmosaik.org/de/wilkom/
"One Happy Family" ist ein Gemeinschaftszentrum auf Lesbos. Für die Menschen in Moria war es oft die einzige Möglichkeit, eine Mahlzeit oder Zugang zu sanitären Anlagen und Sprachkursen zu bekommen. Es wurde inzwischen (vermutlich von Rechtsextremen) in Brand gesetzt und fast vollständig zerstört.
Nach zwei Jahren Beratung nun ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Autonome Schule Zürich unterstützt das Projekt «Zürich City Card» seit Anfang an. Ein solcher «Ausweis» ermöglicht es allen Menschen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, ihre Grundrechte wahrzunehmen.
Die Autonome Schule Zürich bleibt weiterhin geschlossen, aufgrund der aktuellen Situation (Covid-19). In der Zwischenzeit finden Online-Kurse statt.
Viele Geflüchtete, Asylsuchende, Abgewiesene und Sans-Papiers, die sich bilden und arbeiten wollen, stehen vor unüberwindbaren Barrieren im Zugang zu Bildung und qualifizierter Arbeit. Der Bildungszugang muss dringend vereinfacht werden. Dafür kämpft diese Kampagne, die auch von der ASZ mitgetragen wird.
Monatliche Infos zum Schulbetrieb, zu Aktionen und Veranstaltungen
Die Notunterkunft in Urdorf wurde zeitweise geräumt, weil zahlreiche Geflüchtete am Coronavirus erkrankt sind. Nun fordern sie die Schliessung des Bunkers und wehren sich dagegen, als "straffällig" dargestellt zu werden.