Es war ein ebenso gewohntes wie ungewohntes Bild, das sich am Montagnachmittag im Lichthof der Universität Zürich bot. Gewohnt insofern, als dass mehr als hundert Personen an den runden Tischen über ihren Arbeitsblättern brüteten, Vokabeln lernten und angeregt diskutierten. Ungewohnt, weil es grösstenteils Personen waren, die normalerweise nicht in der Universität ein- und ausgehen.
Die Autonome Schule Zürich hat sich – nach dem Sechseläutenplatz am Freitag – gestern den Lichthof der Universität als Klassenzimmer genommen. Fünf Tage nachdem die ASZ aus ihrem alten Zuhause in Altstetten ausziehen musste, setzte sie in der geschichtsträchtigen Halle ein starkes Zeichen für das Prinzip „Bildung für alle“. Rund 150 Kursteilnehmer*innen, Moderierende und Aktivist*innen demonstrierten inmitten des Zürcher Bildungszentrums eindrücklich, dass ein Aufhören für die ASZ nicht infrage kommt.
Rückendeckung erhält die ASZ von Uni-Rektor Michael Hengartner, der dem provisorischen Klassenzimmer einen Besuch abstattet. „Die Stadt ist gross. Es muss einen Platz für die Autonome Schule geben“, hält Hengartner fest.
Am 19. Oktober 2009 wurde Wilson A. aufgrund von Racial Profiling von der Polizei im Tram kontrolliert und dabei in einem Gewaltexzess der Polizist*innen beinahe getötet. Seit über 14 Jahren kämpft Wilson für Gerechtigkeit und dafür, dass die beteiligten Beamt*innen gerichtlich belangt werden. Sein Fall zeigt exemplarisch den institutionellen Rassismus der Schweizer Polizei und Justiz und wie schwierig es ist, dagegen anzukämpfen.
Die Autonome Schule Zürich macht zwei Wochen Ferien!
Zurzeit nehmen wir keine Personen ohne Deutschvorkenntnisse. Der nächste Deutschkurs ohne Vorkenntnisse findet erst ab den 12. Februar 2024 statt.
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Die Pandemie war ein grosser Einschnitt für den Schulbetrieb der ASZ.